Achtsam sein bedeutet, jeden Moment so wahrzunehmen, wie er sich gerade zeigt. Darin liegt eine freundliche und nicht-wertende Akzeptanz des Hier und Jetzt.
Viele Momente der Gegenwart gehen an uns vorbei, ohne dass wir sie wirklich achtsam wahrnehmen. Wenn wir das ändern möchten, können wir Achtsamkeit mit Hilfe verschiedenster Meditationstechniken und mit täglicher Praxis nach und nach üben und so aufbauen. Dabei nehmen wir eine nicht-wertende und akzeptierende Haltung dem jetzigen Moment gegenüber ein.

MBSR (Mindfulness based stress reduction), im Deutschen auch mit Stressbewältigung durch Achtsamkeit übersetzt, ist ein 8-Wochen-Kursprogramm. Es beinhaltet eine wöchentliche Sitzung, in der Meditationen angeleitet werden, gemeinsam praktiziert werden kann und Fragen beantwortet werden. Zur Unterstützung des Kurses erhalten die Teilnehmer/innen mp3-Dateien mit den aufgesprochenen Meditationen, um zu Hause weiter üben zu können. Auch ein Begleitheft zum Kurs mit informativem Inhalt ist ein Bestandteil. Nach der 6. Kurs-Sitzung gibt es einen Tag der Achtsamkeit, an dem die gelernten Inhalte vertieft werden können.
Alle Fragen können in regelmässig stattfindenden Informationsabenden oder im persönlichen Vorgespräch gestellt werden. Zur Teilnahme an einem MBSR-Kurs ist eines von beiden Voraussetzung.
Alle Termine finden Sie hier.
Wirkung und Forschung:
Die folgenden Informationen sind von der Seite des mbsr-Verbandes kopiert. https://www.mbsr-verband.de/achtsamkeit/forschung
Die Wirkung der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion ist mittlerweile gut erforscht und Gegenstand zahlreicher Forschungsarbeiten und Metastudien. Die Untersuchungen decken ein breites Spektrum an Anwendungen und Zielgruppen ab. Sie reichen von Effekten beim Umgang mit chronischen Schmerzen und Krankheiten, über Wirkungen bei psychischen Leiden bis zum Einfluss auf Kinder in Kindergärten und Schulen und auf Mitarbeiter in Unternehmen beim Umgang mit Stress, Konflikten oder Burnout.
Wirksamkeit der Achtsamkeitsübungen ist nachgewiesen für:
- die Steigerung der Aufmerksamkeitsregulation,
- die Vertiefung des Körper-Gewahrseins und damit eine Verbesserung des eigenen gesundheitsfördernden Verhaltens,
- die Wahrnehmung der Gedanken, Grübeleien und Ängsten und gleichzeitig ein besserer Umgang damit und die präventive Wirkung u.a. für Depressionen,
- die Veränderung im Umgang mit Gefühlen, besonders mit schwierigen Gefühlen.
Ebenfalls belegt sind Effekte auf die Hirnaktivität sowie die Hirnstruktur in acht Regionen darunter die Emotionsregulation und die Selbstregulation.
Studien im Überblick
Über die englischsprachige Meta-Datenbank PubMed lassen sich medizinische Datenbanken nach Studienergebnissen zu Mindfulness durchsuchen.
Der Mindfulness-Research Guide versammelt nahezu alle wissenschaftlichen Studien zum Thema Achtsamkeit und enthält für die meisten Forschungsarbeiten zumindest eine Zusammenfassung. Hier finden Sie auch aktuelle Einzel- und Metastudien. Allein im Jahr 2018 erschienen 842 Beiträge in wissenschaftlichen Journalen, die sich auf Achtsamkeit bezogen.
Studien aktuell
Themenheft 8/2019 von „Current Opinions in Psychology“ zu Mindfulness mit knapp 60 Artikeln zum aktuellen Forschungsstand: www.sciencedirect.com/journal/current-opinion-in-psychology/vol/28/suppl/C
Gunes Sevinc, Britta K. Hölzel, Jonathan Greenberg, Tim Gard, Vincent Brunsch, Javeria A. Hashmi, Mark Vangel, Scott P. Orr, Mohammed R. Milad, and Sara W. Lazar (2019). Strengthened Hippocampal Circuits Underlie Enhanced Retrieval of Extinguished Fear Memories Following Mindfulness Training in Biological Psychiatry
Janssen M, Heerkens Y, Kuijer W, van der Heijden B, Engels J (2018) Effects of Mindfulness-Based Stress Reduction on employees’ mental health: A systematic review. PLoS ONE 13(1): e0191332.
Forschung allgemeinverständlich erklärt
Peter Sedlmeier: Die Kraft der Meditation – was die Wissenschaft darüber weiß, Rowohlt 2016
Ullrich Ott: Meditation für Skeptiker: Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst, Droemer 2015